Das Goldene Band 2019 geht an Tugba Tekkal

Tugba Tekkal (Foto: Stephanie Pilick)
Tugba Tekkal (Foto: Stephanie Pilick)

Die Verleihung der Auszeichnung „Das Goldene Band“ ist bereits seit 1927 eine Tradition – jedes Jahr aufs Neue vergibt der Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg diesen Preis an Persönlichkeiten, die sich mit den Mitteln, die ihnen der Sport gibt, für Menschen und die Gesellschaft einsetzen. In diesem Jahr ging der Preis an Tugba Tekkal, ein Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins Háwar.help. Tekkal hat das Fußball-Integrationsprojekt „Scoring Girls“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes können geflüchtete und benachteiligte Mädchen im Alter von 8 bis 18 Jahren einmal pro Woche an einer Fußball-Trainingseinheit teilnehmen.

 

Die Laudatio für die Preisträgerin hielt Fernsehmoderatorin Anne Will im Scharounsaal der AOK-Niederlassung Nordost in Berlin-Kreuzberg, wo die Verleihung in diesem Jahr stattfand. Will kennt Tekkal schon länger, sie hatte die ehemalige Fußballerin bei ihrer Arbeit bereits besucht. „Ich habe mich sofort schockverliebt in das, was Tugba dort macht“, gestand die Journalistin. Will hatte selbst vor etwa einem Jahr ein einem Benefiz-Spiel teilgenommen und dort mit den Mädchen des „Scoring Girls“-Projektes auf dem Fußballplatz gestanden.

 

Die frühere Profifußballerin des 1. FC Köln bedankte sich in ihrer Rede bei der Jury, Anne Will und besonders ihren Eltern – sie betonte, dass es damals für sie nicht leicht gewesen sei, Fußball zu spielen. Danach habe sie aber ihren Traum leben können und es war ihr wichtig, die Möglichkeiten an Mädchen weiterzugeben. „Beim Fußball ist die Herkunft egal, es geht nur darum, ob du die Leidenschaft hast, zu kicken“, fasste sie die integrative Wirkung des Sports zusammen. Aufgrund der hohen Nachfrage werde „Scoring Girls“ ab Frühjahr 2020 auch in Berlin anlaufen.

 

Tugba Tekkal (M.) zwischen Laudatorin Anne Will und dem VdSBB-Vorsitzenden Hanns Ostermann (Foto: Stephanie Pilick)
Tugba Tekkal (M.) zwischen Laudatorin Anne Will und dem VdSBB-Vorsitzenden Hanns Ostermann (Foto: Stephanie Pilick)

Durch die Veranstaltung führte Moderator Andreas Ulrich (Journalist beim rbb). Er begrüßte auch mehrere ehemalige Preisträger, darunter die Behindertensportlerin Marianne Buggenhagen, die "Das Goldene Band" im Jahr 1992 entgegennehmen durfte. Sebastian Morzinek, Niederlassungsleiter der AOK, betonte in seiner Rede die Bedeutung des Sports für die Gesundheit.

 

Den Reden schloss sich eine Gesprächsrunde an, in der Sven Albrecht und Aleksander Dzembritzki (Staatssekretär für Sport in Berlin) über die Special Olympics sprachen, die im Jahr 2023 in Berlin stattfinden werden. Albrecht ist Geschäftsführer der Special Olympics, er berichtete von den Vorbereitungen und unterstrich, dass es wichtig sei, durch eine solche Veranstaltung ein „anderes Bild von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung“ in der Öffentlichkeit zu schaffen. Dzembritzki lobte den Verlauf der Finals 2019, in deren Rahmen mehrere deutsche Meisterschaften im August gebündelt in Berlin stattfanden. Zudem äußerte er sich zu den Plänen für mögliche Bewerbungen Berlins für zukünftige sportliche Großveranstaltungen.

 

Den Sonderpreis „Sport und Gesundheit“ erhielten in diesem Jahr zwei Journalistinnen des rbb: Carola Welts Beitrag zur Schmerzlinderung bei einem Gleitwirbel wurde ebenso prämiert wie Ina Czycykowski und ihr Beitrag zu einer Musik-App, die Parkinson-Patienten hilft. Die ausgelobte Prämie von 1.000 € spendeten sie an die Gesundheitssportabteilung des Berliner SC. Für sein Rechercheprojekt zum katarischen Sportsponsoring erhielt Arne Steinberg das Recherchestipendium „Spielraum“, das der Verband jedes Jahr für Nachwuchsjournalisten auslobt.

 

Text: Arne Steinberg

rbb-Moderator Andreas Ulrich führte durch die Veranstaltung (Foto: Stephanie Pilick)
rbb-Moderator Andreas Ulrich führte durch die Veranstaltung (Foto: Stephanie Pilick)