Zum Tode von Eberhard Bock – Ein exzellenter Kenner der Leichtathletik

"Die Kämpfernatur chancenlos von einem kleinen Virus besiegt." So überschrieben die Familienangehörigen die traurige Nachricht vom Ableben des früheren Sportecho-Redakteurs Eberhard Bock. Das Mitglied des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg starb kurz nach seinem 83. Geburtstag.

Eberhard war zeit seines Lebens eine Kämpfernatur. Er setzte sich mit größtem Engagement und viel Können in seiner sportjournalistischen Laufbahn durch. Ehe er 1962 zur Sporttageszeitung Deutsches Sportecho als Fachredakteur für Leichtathletik und Nordischen Skisport wechselte, hatte der am 22. Oktober 1937 Geborene drei Jahre lang die im Sportverlag herausgegebene Verbandszeitschrift Leichtathlet redigiert.

Eberhard erwarb sich beim Sportecho schnell den Ruf eines exzellenten Kenners der nationalen wie internationalen Leichtathletik-Szene. Er verblüffte mit seinem lexikalischen Wissen, konnte Zeiten, Weiten und Höhen aus dem Effeff nennen.

Seine Liebe zur Leichtathletik war kein Zufall, schließlich war Eberhard selbst ein leidenschaftlicher Läufer. Das Laufen und später das Joggen ließen ihn nie los, auch nicht im Ruhestand. Mehrmals in der Woche drehte er seine Runden. Unentwegt ermunterte er jeden, unbedingt das eigene Laufen nicht zu vergessen. „Es ist für die Gesundheit. Tue was für deinen Körper“, pflegte er stets hinzuzufügen. Er war das beste Vorbild dafür.

Ich hatte das Glück, einige Jahre lang an der Seite von Eberhard zu arbeiten, in einem äußerst schmalen Zimmerchen, das eher einem Handtuch glich. Ich habe in dieser Zeit nicht nur seine fachlichen Detailkenntnisse, seine Offenheit und Kameradschaftlichkeit ungemein schätzen gelernt.

Viel von ihm im Umgang mit dem journalistischen Handwerkszeug gelernt

Vor allem habe ich sehr viel von ihm gelernt im Umgang mit dem journalistischen Handwerkszeug, wofür ich ihm noch heute dankbar bin und was uns auch über Jahrzehnte in ungebrochener Freundschaft miteinander verband. Eberhard war familiär ebenfalls eine bewundernswerte Kämpfernatur.

Nach seiner Scheidung kümmerte er sich mit ganzer Hingabe um seine beiden Töchter Karen und Britta, die ihm als Vater zugesprochen worden waren. In zweiter Ehe mit seiner Anneliese verheiratet, führten sie gemeinsam über viele Jahre eine Patchwork-Familie und zogen gemeinsam vier Kinder groß. Die beiden kannten sich vom Sportecho.

Die Kolleginnen und Kollegen vermissten ihn bei den VdSBB-Veranstaltungen

In den vergangenen Jahren war es stiller geworden um Eberhard. Seine Kniebeschwerden erlaubten es ihm schon lange nicht mehr, wie gewohnt seine Joggingrunden zu drehen. Im Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg, wo er regelmäßig Gast der Veranstaltungen wie Sommerfahrt oder Weihnachts-Skatturnier war, vermissten ihn die Kolleginnen und Kollegen.

Eberhard kämpfte zuletzt gegen viele Schicksalsschläge an. Allein 2019 musste er sich sieben Operationen unterziehen. Er starb am 24. November 2020 an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Nun hat sich ein erfülltes Leben vollendet. Doch die Kämpfernatur Eberhard Bock wird unvergessen bleiben.

Der Autor Jürgen Holz ist Ehrenmitglied des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg