Sport.Politik. Berlin: DFB-Präsident Grindel zu Gast

"Der Sonntagnachmittag gehört den Amateuren", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel am 27. November bei der vierten Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Sport.Politik.Berlin. – Impulse aus der Hauptstadt", die der Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB) gemeinsam mit dem VBKI organisiert.

 

Thema der Diskussionsrunde, an der neben dem DFB-Präsident auch FAZ-Sportchef Anno Hecker teilnahm, war die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs. Nach der Begrüßung durch VBKI-Präsidiumsmitglied Kaweh Niroomand und den Präsidenten des Verbandes Deutscher Sportjournalisten, Erich Laaser, sagte Grindel vor rund 150 Gästen aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien: "Der Fußball ist das letzte Lagerfeuer, um das sich alle Teile der Bevölkerung versammeln. Er kann gesellschaftliche Probleme nicht im Alleingang lösen, aber er kann in seinem Verantwortungsbereich zu einer Lösung beitragen."

 

Grindel hob insbesondere den Beitrag des Sports zur Integration hervor: "Die Integrationskraft des Fußballs hat für unser Land eine große Bedeutung. Mittlerweile sind 80.000 Flüchtlinge in unseren Vereinen angekommen."

 

In der von TV-Moderatorin Gaby Papenburg geleiteten Diskussionsrunde gingen Reinhard Grindel und FAZ-Sportchef Anno Hecker der Frage nach, wie es dem Fußball gelingen kann, seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Zwischen den Gesprächspartnern entwickelte sich – auch vor dem Hintergrund der Negativ-Schlagzeilen, die der Fußball abseits des Spielfelds zuletzt geschrieben hat – ein unterhaltsamer und kontrovers geführter Meinungsaustausch.

 

Anders als sein Gesprächspartner Anno Hecker – "der Profibetrieb ist ein reiner Showzirkus" – verwies Grindel auf die seiner Ansicht nach engen Verflechtungen zwischen Profi- und Amateurfußball. Basis und Spitze seien zuletzt weiter zusammengerückt, sagte er.

 

 

Hecker wiederum kann im Profisport keinen Spiegel der Gesellschaft erkennen – genauso wenig wie eine Vorbildfunktion der Profis."Das Verhalten der Profis auf den Rasen missfällt mir", sagte er. Grindel verwies darauf, dass Trainer und Schiedsrichter in Lehrgängen für einen respektvollen Umgang miteinander sensibilisiert würden.

 

Die Veranstaltung wurde unterstützt von der AOK Nordost, dem exklusiven Gesundheitspartner des VdSBB, und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport.